Über dieses Thema habe ich nie nachgedacht – ABER – manchmal wird man schneller involviert, als es einem lieb ist.

Wurde eine entsprechende Diagnose gestellt, kommen in vielen die unterschiedlichsten Emotionen hoch. Manche möchten vielleicht alles aufgeben, sehen keinen Sinn mehr, andere sind wütend oder enttäuscht. Ist diese Phase überwunden, so sollte man versuchen, sich selbst neu zu organisieren und zu regulieren.

Natürlich–so gut es geht, und wie es im Rahmen der Beeinträchtigung möglich ist, diese im Tagesablauf einzubinden.

Ich habe ein paar Tipps zusammengestellt, die auf meine eigene Erfahrung basieren.

Sollten Sie chronisch beeinträchtigt sein und kleine Knirpse haben, sollten Sie zu sich selbst aufrichtig sein und Ihren Tag so anpassen, dass es für Sie passt. Meistens kann man leichter für die Kinder da sein, je besser man sich selbst fühlt. Man könnte dies mit der Anweisung im Flugzeug vergleichen. Im Falle eines Druckabfalles setzt man die Sauerstoffmaske zuerst sich selbst auf.

Erst dann sind Sie in der Lage, allen anderen zu helfen. Im Leben ist es nicht anders.

Hier sind die 30+ Tipps

  1. Nachdem Sie erfahren, was Sie haben, schlafen Sie eine Nacht (oder zwei, oder drei) darüber, bevor Sie anfangen zu überlegen, wie es weitergehen kann.
  2. Finden Sie Menschen, die das Gleiche oder Ähnliches haben – aber nur für den Anfang. Ansonsten lauert die Gefahr nur noch über die Erkrankung zu reden und Sie kommen aus diesem Teufelskreis nicht raus. Glauben Sie mir – jammern ist am Anfang O. K., aber dann sollte es gut sein.
  3. Sprechen Sie darüber mit einer Fachperson, wie z. B. mit einem Psycholog:in
  4. Bieten Sie Ihrer Erkrankung nicht das Podest. Es mag sein, dass die Erkrankung Sie stark beeinträchtigt – aber geben Sie ihr nicht allzu viel Raum.
  5. Denken Sie daran: Schlimmer geht’s immer. Nicht, dass Sie diese Tatsache trösten soll, aber manchmal nimmt dieser Gedanke ein wenig von der Wichtigkeit, die wir einer Erkrankung geben, weg.
  6. Organisieren Sie Ihren Ablauf neu. Manche Tagesabläufe werden eine kleine Korrektur bedürfen wie beispielsweise Medikamenteneinnahme.
  7. Prüfen Sie Ihre Kapazität neu. Vielleicht werden Sie nicht mehr so viel Kraft zur Verfügung haben – überarbeiten Sie Ihre Aufgaben, die Sie am Tag machen müssen.
  8. Bauen Sie ausreichend Pausen ein.
  9. Seien Sie flexibel – manchmal wird Ihre Tagesplanung, selbst wenn moderat geplant, plötzlich zum Kokolores.
  10. Ärgern Sie sich nicht, wenn Nummer 9 passiert – die Nummer 9 passiert oft.
  11. Nachdem Sie den ersten Schock, dass Sie chronisch krank sind, verdaut haben – umgeben Sie sich mit Menschen, die positiv sind und Ihnen eine positive Stütze bieten können.
  12. Versuchen Sie, ein Hobby zu finden, wo Sie entspannen können. Ich habe für mich das Nähen wiederentdeckt.
  13. Seien Sie nicht so streng mit sich selbst.
  14. Sprechen Sie nicht ständig über Ihre Erkrankung.
  15. Seien Sie gut informiert über Ihre Erkrankung – umso mehr Sie wissen, desto besser werden Ihre Fragen an Ihren Arzt sein
  16. Seien Sie proaktiv im Gespräch mit Ihrem Arzt
  17. Höchstwahrscheinlich ist Ihr Arzt gewohnt, einfach zu sagen, was zu tun ist – hinterfragen Sie seine Entscheidungen/Gedanken/Vorschläge und beherzigen Sie die Nummer 15.
  18. Sollten Sie Zweifel an dem, was Ihr Arzt sagt, haben, scheuen Sie nicht, sich eine zweite Meinung zu holen – ich habe einmal 3 Radiologen und 6 Orthopäden „verbrannt“ bis meine Fragen logisch beantwortet wurden – und es war gut so. Erst der letzte Orthopäde hatte die richtige Diagnose gestellt. Nur so können Sie sich für das richtige Vorgehen entscheiden.
  19. Chronische Erkrankungen sind meistens mit Medikamenteneinnahme verbunden. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob das, was er Ihnen empfohlen hat, an Sie als Individuum angepasst ist.
  20. Bitte keine falsche Peinlichkeiten – fragen Sie alles, was Sie wissen wollen
  21. Hören Sie erst dann zu fragen, wenn alles beantwortet ist.
  22. Bewegen Sie sich regelmäßig. Selbst bei chronischen Erkrankungen ist Bewegung notwendig.
  23. Machen Sie eine Fitnessbilanz. Was kann ich noch tun? Wo kann ich ansetzen und weitermachen?
  24. Wenn Sie feststellen, wo Sie mit Ihrer Fitness stehen, machen Sie einen Plan.
  25. Halten Sie sich an den Plan.
  26. Seien Sie flexibel, falls Sie sich an Nummer 25 nicht halten können. Unser Körper ist keine Maschine. Manchmal geht einfach nichts.
  27. An den Tagen, wo Ihr Körper nicht kooperieren möchte, passen Sie den Tag nochmals an.
  28. Sollten Sie an einem Tag wirklich nichts machen können, dann ist es einfach so. Morgen ist wieder ein neuer Tag und die Karten werden neu gemischt.
  29. Ihre Psychohygiene ist mindestens so wichtig wie Ihre körperliche Ertüchtigung.
  30. Eine Kurzmeditation lässt sich immer in den Tag einbauen.
  31. Atemübungen sind wichtig. Fangen Sie mit einfachen Übungen an.
  32. Es wird Tage geben, an den Sie verzweifeln werden. An solchen Tagen ist Ihr ganzes Können gefragt (Meditation, Atemübungen, Bewegung, Visualisierung)
  33. Die Nummer 32 wird nicht immer funktionieren. Verzweifeln Sie nicht. Es ist so, wie es ist.

Diese Liste wird stets erweitert und soll Möglichkeiten für den Umgang mit einer chronischen Beeinträchtigung aufzeigen. Da jeder Mensch einzigartig ist, reagieren sie auch unterschiedlich, daher handelt es sich bei der Auflistung lediglich um Empfehlungen aus meinen eigenen Erfahrungen heraus und stellen keine Heilversprechen dar. Eine eventuelle Behandlung bei Ihrem Arzt soll deshalb nicht hinausgeschoben oder ganz unterlassen bleiben.

Sie können mir sehr gern Ihre Tipps, die Ihnen geholfen haben, mitteilen. Ich werde sie sehr gern mit auf die Liste aufnehmen.

❤️-lichst eure

Alexandra

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