Mittlerweile gibt es auch in der Osteopathie Benennungen, die auf eine bestimmte Richtung hindeuten. Das ist manchmal verwirrend. Folgendes kann man finden: Osteopathie (als allgemeine Bezeichnung), Kinderosteopathie, Sportosteopathie, kraniosakrale Osteopathie, biodynamische Osteopathie und viele andere Bezeichnungen. Die Disziplin Osteopathie ist ohnehin unübersichtlich – und dann noch diese Differenzierungen.

Die Osteopathie ist eine Behandlungsmethode, die den ganzen Körper in die Behandlung miteinbezieht. Dieser Satz singen bereits alle Vögel. Um das Verständnis für die Behandlung zu erhöhen, werden drei Bereiche, die behandelt werden, beschrieben: das parietale System (der Bewegungsapparat), das viszerale System (die inneren Organe) und das kraniosakrales System (Schädel, der Schädelinhalt, Rückenmark und Kreuzbein).

Diese drei Bereiche werden in einer Behandlung immer miteinbezogen. Für mich persönlich ist alles andere keine Osteopathie.

Kinderosteopathie und Sportosteopathie bezeichnen einen Therapeuten, der sich auf diesem Gebiet spezialisiert hat – also entweder auf Kinder oder auf Sportler. Ich habe mich für Kinder entschieden 👐.

Beide Gruppen haben eine gesonderte Anforderung.

Ein Kind ist kein Erwachsener. Die Anatomie ist eine andere und die Techniken teilweise auch. Bei der Auswahl des Therapeuten sind ein paar Punkte zu beachten.

Die Ausbildung des Kinderosteopathen

Für mich persönlich ist eine gründliche Ausbildung/Weiterbildung das Wichtigste bei der Auswahl eines Kindertherapeuten. Es reicht definitiv nicht aus, einmal einen Kurs besucht zu haben und sich dann Kinderosteopath zu nennen. Lesen Sie genau, was auf der Webseite steht. Das ist für mich persönlich keine „Angeberei“, sondern eine Qualitätssicherung für die Patienten.

Wenn Sie eine ganze „Latte“ der Ausbildungen und Fortbildungen finden, aber keine, die auf eine gründliche Kinderausbildung deutet, wäre ich vorsichtig. Das bedeutet nicht, dass dieser Therapeut schlecht ist. Das bedeutet nur, dass er auf Kinder nicht spezialisiert ist.

Wenn jemand, mit Kindern arbeiten möchte, gehört es auch dazu, sich in genau diesem Bereich weiterzubilden. Für mich persönlich ist es auch wichtig, sich in den anderen Disziplinen weiterzubilden, die für die Behandlung und Beratung relevant sein könnten. Dazu gehört z.B. prä- und postnatale Psychologie oder Förderung der mentalen Gesundheit.

Die Erfahrung des Kinderosteopathen

Es macht einen Unterschied, ob jemand einmal in der Woche ein Kind behandelt oder wenn jemand meistens oder gar ausschließlich Kinder behandelt. Und nicht nur das. Es ist enorm wichtig zu wissen, im welchem Alter sind die behandelten Kinder. Sind das eher Neugeborene/Säuglinge und kleine Kinder oder etwas ältere Kinder? Jemand, der regelmäßig Kinder behandelt, hat keine Erfahrung in der neugeborenen Behandlung. Wenn Sie dieses Detail nicht auf der Webseite finden können, rufen Sie an und fragen Sie einfach nach.

Die Verbandszugehörigkeit des Osteopathen

Es ist wichtig, dass Ihr Therapeut eine Mitgliedschaft im Verband nachweisen kann. Noch besser wäre es, wenn er zu den anderen Mitgliedschaften, in einem Verband für Kinderosteopathie ist oder wenigstens ein Qualitätssiegel des Verbands als Kindertherapeut hat.


Diese drei Komponenten können und sollen Sie vorab prüfen. Alles andere können Sie erst dann beurteilen, wenn Sie beim Therapeuten sind. Dazu gehört z.B. wie geht der Therapeut mit Ihrem Kind und Ihnen um, wird alles erklärt und begründet, wird darauf geachtet, welche Vorstellungen und Wünsche Sie als Elternteil haben, haben Sie das Gefühl verstanden und ernst genommen zu sein und alle anderen „weichen Faktoren“, die für Sie wichtig sind.

Die Auswahl des Therapeuten ist nie einfach. Egal, ob für ein Kind oder für einen Erwachsenen. Oft trifft man den richtigen und manchmal passt es nun mal nicht.

Fakt ist, dass die „harten Faktoren“ erfüllt werden müssen, wenn man mit Kindern arbeiten möchte – die Ausbildung, die Erfahrung und die Verbandszugehörigkeit.

Wenn Sie Ihre Brust vergrößern/verkleinern möchten, gehen Sie auch nicht zum HNO-Arzt, nur weil er Ihre Nase 2 Jahre davor erfolgreich korrigiert hat.

Ich würde mich freuen, Ihre Erfahrung bezüglich Ihrer Wahl des Kinderosteopathen zu erfahren. Nur durch die Kommunikation und Austausch können wir wachsen – auch als Therapeut.

❤️-lichst eure

Alexandra

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