Manchmal geschehen Sachen, die einem den Boden unter den Füßen ziehen und in solchen Momenten kann man nichts Gutes sehen. Verständlich, nicht wahr? Rückblickend, nach einer gewissen Zeit, können sogar Vorteile erkannt werden.
Licht, Kamera uuuund Aktion
Szene 1, Einstellung 1, Take 5!
Unser Urlaub hat nur 5 Anläufe in 2 Jahren gebraucht. Immerhin hat diesmal alles geklappt. Am Anfang war ich skeptisch, denn die restlichen 4 Anläufe sind buchstäblich in die Hose gegangen. Ich freute mich, nachdem wir zurückgekehrt waren, umso mehr, dass es geklappt hat.
Wir haben unseren Enkel Nummer 2 kennengelernt. Kleiner Knirps, 6 Monate alt und unendlich knuffig. Darf ich vorstellen – Korsika. Die junge Familie wohnt auf 800 m Höhe, weit und breit ist nichts und niemand. Mein erster Gedanke war: „Hier ist nicht nur der Hund begraben. Hier sind auch Katze, Hase und Hamster begraben.“
„Nun ja“ – dachte ich. Lass uns mal das Enkelchen kennenlernen. Nachdem er von mir standesgemäß abgeknutscht wurde (mein Mann ist vor mir gefahren und konnte es bereits tun), wurde er auch standesgemäß begutachtet.
Es ist nicht immer vom Vorteil, wenn der Opa Sportwissenschaftler und die Nana (das bin ich) Kinderosteopathin ist. Ich glaube, unser Oscar dachte nur: „Gott stehe mir bei.“
Nachdem die Nadel im Heuhaufen gesucht wurde, wurde sie auch gefunden. Der junge Mann wollte sich nicht auf den Bauch drehen (und das war bereits fällig). Kurzerhand wurde er behandelt. Was den sonst? Am nächsten Morgen haben wir alle große Augen gemacht. Tadaaaaa, er hat sich von allein gedreht. Ich war stolz wie Oskar….:-).
Nicht dass ich nie so schnelle Erfolge hatte, aber hey…es fühlte sich einfach gut an.
Ich habe die Zeit mit ihm richtig genossen. Das Lächeln direkt nach dem Aufwachen – herrlich. Seine Versuche, während er sich bemüht hat einzuschlafen, in meinen Nacken „reinzuschlüpfen“ …. priceless.
Diese eine Woche mit ihm war wie eine Meditation. In dem Moment, wo ich nicht zu 100 % im gegebenen Moment präsent war, wurde ich in meinem Verhalten durch sein Gemecker korrigiert. Bravo Nana! Die Erholung ist geglückt!
Zurück nach München
Feststellung Nummer 1: ich habe noch nie in meinem Leben so viel vom nichts auf einem Platz erfahren
Bekanntlich suche ich vorzugsweise ruhige Orte in der Natur, wo ich kaum jemanden treffen oder sehen kann. So gesehen, hätte Korsika optimal für mich sein sollen, aber das war definitiv zu viel vom Guten. Ich selbst war sehr überrascht.
Feststellung Nummer 2: ich bin definitiv ein Stadtkind
Korsika ist so gesehen ein großer Berg. Wir waren um genau zu sein in Santa Lucia die Mercurio. So richtig mittendrin und in der Höhe konnte ich jeden Tag drei Falken beim Spielen und Jagen beobachten.
Ich liebe die Natur und die Ruhe, aber man muss nicht übertreiben. Ich habe mich auf München richtig gefreut.
Feststellung Nummer 3: ich habe mich wieder erinnert, wo mein eigentlicher Fokus ist
Das Jahr 2020 und auch 2021 waren so was für anstrengend und voller Herausforderungen, dass ich ein wenig von meinem Weg abgekommen bin. Einige Situationen haben meine volle Aufmerksamkeit gebraucht. Auf Korsika konnte ich wieder auf meinen eigenen Zug aufspringen.
Feststellung Nummer 4: mein Wunsch mein Wissen weiterzugeben, ist gewachsen
Ich überlege schon lange meine Expertise und Erfahrung an andere weiterzugeben. Es wäre sehr schade diese Welt zu verlassen und alles für sich zu behalten.
…und die Ideen?
Wenn man keine Ablenkung hat, fängt man mit dem Denken an. Alles wird klarer. Es bleibt einem, im Grunde genommen, auch nicht viel übrig. Eins steht fest. Ich bin zwar vom ganzen Herzen Therapeutin, möchte aber auch meine 22-jährige Expertise weitergeben.
Ich habe viele Erkenntnisse und Ideen für meinen Blog, meine Seminare, 1:1 Unterricht und meinen Instagram Account.
Es bleibt spannend und ich freue mich sehr, so eine Entscheidung getroffen zu haben, Korsika sei Dank.
Diese wunderschönen Bilder wurden von meinem Schwiegersohn, Thibaut Dini, aufgenommen.
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