Sollen wir auch zum Osteopathen gehen? Oder doch lieber nicht? Wer weiß, was da gemacht wird.

„Hmmm. Vielleicht übertreiben wir, was denkst du“? „Keine Ahnung. Was, wenn wir etwas übersehen“?

Viele Eltern führen solch ein Dialog, bevor Sie sich entscheiden, zum osteopathisch arbeitenden Therapeuten zu gehen. In diesem Artikel möchte ich ein wenig darauf eingehen, wann eine Behandlung Sinn ergibt.

Osteopathie ist eine sanfte, komplementäre Behandlungsmethode, die aber keine Wunder bewirken kann.

Sollten alle Neugeborene zum Osteopathen?

Nun, das ist eine berechtigte Frage, die objektiv schwer zu beantworten ist. Wenn Sie einem osteopathisch arbeitenden Therapeuten, der sich auf Kinder spezialisiert hat, diese Frage stellen, wird er wahrscheinlich „Ja“ sagen.

Je früher eine mögliche Funktionsstörung erkannt wird, desto leichter kann man sie erkennen und angehen.

Wie läuft eine osteopathische Behandlung bei Neugeborenen ab?

Zuerst wird eine Anamnese gemacht. Hier erzählen Eltern, warum der Termin ausgemacht wurde. Das kann eine Empfehlung der Hebamme oder des Kinderarztes, aber auch der eigene Wunsch sein.

Eine kindergerechte Annäherung ist das A und O. Die Untersuchung setzt sich aus folgenden Komponenten:

  1. Beobachtung des Neugeborenen
  2. Untersuchung durch das Abtasten, um evtl. Spannungen festzustellen.
  3. Gelenke, Sehnen, Haut und Reflexe werden ebenso untersucht und bewertet.
  4. Meistens fließt die Untersuchung in die Behandlung über.
  5. Am Ende der Behandlung wird immer geprüft, was sich verbessert hat
  6. Besprechung mit Eltern, ob weitere Behandlungen notwendig sind und wenn ja, warum

Worauf sollten Eltern achten?

  1. Entwickelt ihr Baby eine Lieblingsseite
  2. Überstreckt sich das Baby übermäßig?
  3. Gibt es Schädelverformungen
  4. Fühlt sich ihr Baby steif an?

Hat die Osteopathie Grenzen?

Ein klares Ja. Akute Erkrankungen, Infekte und offene Wunden gehören zum Beispiel in die Hände eines Kinderarztes.

Wie finde ich qualifizierten Kinderosteopathen?

  1. Die wichtigste Voraussetzung ist eine fundierte Ausbildung.
  2. Die Bezeichnung „Osteopath“ ist in Deutschland nicht rechtlich geschützt. So wie Homöopathie ist auch Osteopathie keine eigenständige Heilkunde. In Deutschland dürfen nur Ärzte oder Heilpraktiker mit der entsprechenden Qualifikation Osteopathie selbstständig ausüben.
  3. Therapeuten mit zusätzlicher Weiterbildung, mit mindestens 400 Stunden, sind in der Therapeutenliste bei der Deutschen Gesellschaft für Kinderosteopathie (DGKO) zu finden. Außerdem sollte auf der Webseite eine Verbandszugehörigkeit auffindbar sein. Dort kann auch geprüft werden, ob der Therapeut einen „Kindersiegel“ hat. Dieser muss regelmäßig geprüft werden, sodass man sicher sein kann, dass diese Person ein qualifizierter Therapeut ist.

Was kostet eine osteopathische Behandlung für Babys und werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Über die Kostenbeteiligung der gesetzlichen Krankenkasse sollten Sie sich vor der Behandlung informieren, da die unterschiedlich ausfällt. Private Krankenversicherung übernimmt, je nach Vertrag, häufig den ganzen Betrag. Eine osteopathische Behandlung beinhaltet Anamnese, Untersuchung, Behandlung und Nachgespräch und kostet zwischen 60 und 140 €.

Eine Liste der Krankenkassen, hilft euch zu erfahren, welche anteilige Kosten übernommen werden.

Herzlichst Ihre

Alexandra

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